Dein sechster Sinn,
die Körperwahrnehmung

Sehen, Hören, Riechen, Tasten und Schmecken – diese fünf Sinne sind dir bekannt. Kennst du auch den Körpersinn – die Körperwahrnehmung? Ist dir bewusst, wie stark dieser dein Leben beeinflusst?

Der Körpersinn lässt dich deinen Körper von innen heraus wahrnehmen, so kannst du dich erfühlen.

Ohne die Körperwahrnehmung kannst du z.b weder fließend gehen, nicht Sport treiben oder Rad fahren. Auch kannst du nichts im Dunkeln ausführen.

Und er lässt dich spüren, wie dein Sitzplatz, auf dem du gerade sitzt, geformt ist. Du kannst abschätzen, wieviel Saft noch in der Tüte ist, wenn du sie anhebst und ein wenig bewegst.

Dieser Sinn lässt dich geschickt und zielgerichtet agieren, mit Koordination, Balance und Feinmotorik handeln.

Möglich machen dies unzählige Nerven- und Sinneszellen, Tiefensensoren in den Faszien deiner Muskeln, Sehnen und Gelenken – auch „Popriorezeptoren“ genannt -, welche dir zur Selbstwahrnehmung verhelfen.

Sie sind winzige Messstationen, welche dein Gehirn ständig über Stellung und Bewegung deines Körpers im Raum informieren, dich selbst in einem bestimmten Zustand wahrzunehmen.

Der Körpersinn, deine Tiefensensibilität wird früh im Mutterleib aktiviert und nach der Geburt weiter ausgebildet. Dein Gehirn lernt durch Interpretation und Wiederholung. Alltägliche Bewegungsabläufe werden automatisiert. Je komplexer deine Bewegungsabläufe sind und du koordinative Bewegungen und feinmotorischen Tätigkeiten etc. erlernen und ausführen möchtest, desto mehr darfst du mit der Schulung dranbleiben.

Hier nutzt du also deinen Körpersinn, um dein Bewegungspotential im Außen zu erweitern.

Deine Körperwahrnehmung vertiefen:

Deine Körperwahrnehmung vertiefst du, indem du deine Wahrnehmung bewusst nach innen lenkst. Eine gute Übung dafür ist der Body-Scan.

Hier lenkst du deinen Blick nach innen und begibst dich auf eine mentale Reise durch deinen eigenen Körper. Du tastest die verschiedenen Körperregionen gedanklich ab („scannen“), nimmst wahr, ohne zu werten, erforscht jeden einzelnen Anteil deines Körpers und spürst deinen Atemräumen nach.

Dadurch schulst du deine bewusste Körperwahrnehmung, lernst deine Körperregionen und -anteile kennen und spüren. Du stärkst deine Aufmerksamkeit, ganz bei dir zu bleiben. Durch das wertfreie Wahrnehmen kommst du bei dir im Jetzt an und zentrierst dich. Dies führt zu einer tiefen Entspannung und zu einer Reduzierung deines Stresspotentials.

Ich nutze den Body-Scan immer am Anfang meiner Yoga Stunden, um ganz im Jetzt und im eigenen Körper anzukommen. Um den Fokus nach innen zu lenken und um mehr Präsenz zu aktivieren.

Ich leite dich in der Stunde immer wieder an, bewusst deine Körperwahrnehmung in der Yogahaltung zu aktivieren.

Dadurch richtest du deinen Fokus stärker darauf, was dir Gut tut, wo du tiefer in die Haltung hineingehen möchtest und mehr Stabilität und Kraft aktivieren möchtest. Du lernst, wo du durch fokussierte Impulse mehr Ausgleich in dir schaffen kannst.

Du baust eine tiefere Verbindung zu dir selbst auf. Du wirst dir deiner Selbst bewusster.

Du entwickelst Körperbewusstsein, das Gefühl für den eigenen Körper.

Somit schulst du deine Körperkompetenz und wirst der Boss für deinen Körper